Die Bildredaktion der Berner Zeitung hat sich die Auszeichnung „Deppen der Woche“ redlich verdient.
Nach dem tragischen Eisenbahnunglück im italienischen Viareggio stellte sich natürlich auch die Frage nach der Gefährlichkeit von Gefahrguttransporten in der Schweiz. Dank entsprechenden technischen Massnahmen (ca 70 „Zugkontroll-Einrichtungen checken während der Vorbeifahrt von Zügen ob eine Bremse heissläuft, ein Achslager glüht oder die Ladung verschoben ist) ist das Risiko in der Schweiz kleiner als in andern Ländern.
Klar ist, dass die Berner Zeitung einen Artikel darüber schreiben muss und hier beginnt das Unheil schon: Um möglichst glaubwürdig zu wirken, ist der Artikel mit einem Bild versehen: „Bomben auf Schienen: Diese Kesselwagen mit gefährlichem Inhalt standen gestern im Bahnhof Thun.“
Man hätte einen Eisenbahner fragen können, was denn der gefährliche Inhalt dieser Kesselwagen sei. Der hätte spontan geantwortet: „Zement“. Und vielleicht hätte er geantwortet „Der Wagen ist leer“ (denn der Wagen steht im Güterbahnhof, wird wohl in Wichtrach bei Aeby-Kraut ausgeladen worden sein und wird wohl einem Zug Richtung Biel mitgegeben für den Wiederbelad in Reuchenette-Péry). Aber sicher ist der Inhalt nicht gefährlich.
Je länger je mehr sind Journalisten von Print-Medien keinen Deut besser als die trümmligen Blogger…
1 Kommentar:
Well spotted! Der Artikel ist aus meiner Sicht ohnehin kein neutraler Journalismus, sondern eher Panikmache. Möchten die denn dass das Flüssiggas auf der Strasse transportiert wird? In Italien gibt es jeden Tag 15 Verkehrstote.
Ich bin mir sicher, dass die seriösen Blogger besser schreiben als die Durchschnittsjournalisten der Printmedien, denn denen fehlt das Fachwissen zum Thema.
Mein Beitrag ist übrigens hier.
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